The Fault in Our Stars - Ein traurig-schönes Meisterwerk der Jugendliteratur


"(...) she seemed to be mostly a professional sick person, like me, which made me worry that when I died they'd have nothing to say about me except that I fought heroically, as if the only thing I'd ever done was Have Cancer." (S. 100)


Wenn man sechzehn Jahre alt ist, sollte man nicht an Krebs sterben müssen. Doch das ist leider genau das, was Hazel erwartet. Denn obwohl ihr Krebs für eine Weile medikamentös eingedämmt werden konnte, ist Hazels Ableben doch nur noch eine Frage der Zeit. Aber dann begegnet ihr Augustus Waters in der Selbsthilfegruppe für krebskranke Kinder und stellt ihr ruhiges, eher unspektakuläres Leben gehörig auf den Kopf. Charmant und stets gut gelaunt, schleicht er sich unweigerlich in Hazels Herz und zeigt ihr, dass auch ein kurzes Leben gelebt werden will...




                                                            Meine Meinung                                                            

Ich glaube, ich bin tatsächlich eine der Letzten im deutschsprachigen Raum, die "The Fault in our Stars" gelesen hat. Aber ich bin mir sicher, dass ich nicht die Letzte sein werde, die diesem Buch und seiner traurig-schönen Geschichte verfallen wird. Denn dieses Buch wird seinem Ruf wirklich mehr als gerecht und hat mir wundervolle Lesestunden beschert, auch wenn mein Taschentuch-Verbrauch dabei exponentiell mit zunehmender Seitenzahl gestiegen ist. Spätestens mit dieser Geschichte hat John Green seinen Platz an der Spitze der Jugendbuchautoren endgültig zementiert.

Hazel ist eher eine Einzelgängerin und verbringt die Zeit am liebsten lesend. Da sie eh bald sterben muss, will sie lieber für sich bleiben, um so weniger Menschen zu verletzen. Doch da hat sie nicht mit Augustus Waters gerechnet, den sie bei einer Selbsthilfegruppe für krebskranke Kinder und Jugendliche kennenlernt. Der überaus selbstbewusste Gus lässt sich vom Krebs nicht das Leben versauen und lockt Hazel langsam aus ihrer selbst gewählten Einsamkeit. Und beim Streit über Metaphern und ob Gus Schund-Lieblingsbuch Hazels tatsächlich das Wasser reichen kann, entwickelt sich langsam aber sicher eine unvergleichliche Liebesgeschichte.

Bücher über schwer erkrankte Menschen lesen sich eigentlich nicht gerade leicht oder fröhlich. Meistens jedenfalls. Doch John Green ist es tatsächlich gelungen, eben solch ein Buch zu schreiben. Klar, es ist streckenweise unheimlich traurig, berührend, nachdenklich stimmend. Aber es ist genauso oft auch zum Lachen komisch und trotz allem irgendwie von einem positiven Gefühl erfüllt. Und irgendwann beim Lesen vergisst man, dass Hazel sterbenskrank ist, genau so, wie sie eigentlich auch behandelt werden will, und sieht grinsend dabei zu, wie sie und Augustus sich langsam immer näherkommen.

"The Fault in Our Stars" ist für mich tatsächlich eines der besten Jugendbücher, die ich bisher gelesen habe. Und das liegt wohl vor allem daran, dass John Green dankenswerterweise auf klischeehafte, heroischen Darstellungen verzichtet, in denen die Hauptcharaktere ihre Krankheit tapfer und stets fröhlich ertragen. Er beschönigt nichts, sondern zeigt einfach offen und ehrlich die Höhen und Tiefen im Leben von krebskranken Jugendlichen. Gerade deshalb fühlen sich Hazel und Gus unglaublich lebensecht und unverfälscht an und nicht wie fiktive Personen. Und kein Wunder, dass John Green Jugendliche aus aller Welt begeistern kann; er zeigt die Realität und spricht einem einfach aus der Seele.

All jenen, die sich bisher nicht an dieses Buch getraut haben, weil sie sich vor einer allzu traurigen, tragischen Geschichte fürchten, möchte ich gar nichts vormachen: Ja, ihr werdet weinen und es wird herzzerreißend traurig. Aber genauso oft werdet ihr auch lauthals lachen, von Augustus Charme verzaubert und von Hazels Ehrlichkeit begeistert werden. Und ausgerechnet einer der kitschigen Sprüche, die Augustus Elternhaus zieren und von den beiden nur schnaubend belächelt werden, scheint hier seltsam passend: "Without pain, we couldn't know joy". Zwar wäre Hazels und Gus Geschichte auch ohne den Schmerz wundervoll, aber so ist sie einfach unvergesslich. Also, traut euch! Ihr werdet es nicht bereuen.

The Fault in Our Stars - John Green
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Penguin; Auflage: Movie Tie-In (8. April 2014)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0141355077
Wertung: 5 / 5 Punkte

Ich bedanke mich ganz herzlich bei BloggdeinBuch und dem Penguin Random House UK Verlag für das Rezensionsexemplar!

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5 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch schon gelesen und war gestern im Film. Er ist wirklich gelungen, wenn man das bei so einem traurigen Thema sagen kann, aber Buchverfilmungen sind ja immer eine Sache für sich. Kann ihn dir empfehlen!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hi Martina, den Film werde ich mir auch noch ansehen, aber ich wollte vorher unbedingt das Buch gelesen haben. Schön zu wissen, dass die Verfilmung gelungen ist.

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  2. Ich habs hier noch liegen, aber ich trau mich nicht :D
    Ich werde bestimmt wie ein Baby heulen müssen!

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    1. So ging es mir auch, ich wollte eigentlich gar nicht. Aber trotz Tränen lohnt es sich!

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  3. Hallo Friedelchen,
    auch ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fand, dass John Greens Schreibstil auf erfrischende Weise wenig larmoyant war, was dieses ernste Thema meiner Meinung nach verhöhnt hätte. Jetzt bin ich schon auf sein nächstes Buch gespannt, das ich mir sicherlich bald kaufen werde!

    GlG Klara
    www.psychobuch.org

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