Frigid - Nicht schlecht, aber bleibt hinter den Erwartungen zurück



Taschenbuch | 336 Seiten | Piper Verlag | Übersetzung: Vanessa Lamatsch | Hier kaufen

Seit sie denken kann, ist Sydney in ihren besten Freund Kyler verliebt. Doch der ist ein wahrer Womanizer und schleppt ein Mädchen nach dem anderen ab. Als die beiden bei einem Ferienausflug allein in ihrer Hütte eingeschneit werden, kochen plötzlich die Gefühle zwischen ihnen hoch. Wird ihre Freundschaft den Ausflug überstehen können? Doch bald schon haben die beiden noch ganz andere Sorgen. Die Stromkabel ihrer Hütte werden durchgeschnitten, Scheiben zerstört. Was geht da vor? Hat es etwa jemand auf sie abgesehen?

Nun, ich muss gestehen, ich hatte ein wenig mehr von diesem Buch erwartet. Normalerweise bin ich ein großer Fan von JLAs Büchern. Und versteht mich nicht falsch, auch dieses hier ist nicht schlecht. Nur kann es qualitativ in meinen Augen nicht mit ihrer großartigen Wait for You-Reihe mithalten. Dieser Geschichte hier mangelt es nämlich an etwas sehr Essentiellem: einer ordentlichen Handlung. Wir erleben nur einen sehr kurzen Ausschnitt aus Sydneys und Kylers Leben, denn die Geschichte erstreckt sich nur ungefähr über eine Woche. Klar erwarte ich da keinen riesigen Roman voller komplexer Handlungsstränge. Allerdings besteht der Großteil des Buches ab einem bestimmten Punkt fast nur noch aus sexuell geprägten Szenen und das hat mir einfach nicht gereicht.

Syd und Kyler sind befreundet, seit sie kleine Kinder waren. Bei so viel gemeinsamer Vergangenheit hätte ich mir schon gewünscht, dass wir ein paar Szenen mehr aus ihrer Vergangenheit erleben. Diese sind zwar zwischendurch eingestreut, aber nur so spärlich und kurz gehalten, dass ich nur einen vagen Eindruck von der tiefen Freundschaft kriegen konnte, die die beiden seit Jahren verbindet. Stattdessen wird, sobald der Knoten erstmal geplatzt ist, hauptsächlich nur noch nacheinander gelüstet und drüber nachgedacht, wie es mit den beiden weitergehen soll. Dazwischengestreut sind die Attacken auf ihr Ferienhaus, die immer drastischer werden und die eigentliche Rahmenhandlung des Buches bilden. Schade, meiner Meinung nach gab es hier viel Potenzial, welches jedoch nicht voll ausgenutzt wurde. 

Was allerdings wie immer bei JLA super gelungen war, ist die Chemie zwischen den Charakteren, das hat sie einfach echt drauf. Es gab einige prickelnde Szenen und das Knistern zwischen Syd und Kyler war richtig spürbar. Und wie üblich hat sie es geschafft, dass ich sehr mit ihren Charakteren mitfühlen konnte. Sydneys Enttäuschung, wenn Kyler mal wieder ein Mädchen vor ihren Augen abschleppt, hat mich genauso getroffen wie Kylers Angst, durch seine Gefühle ihre Freundschaft zu zerstören. Kleines Manko für mich war, dass beide allerdings recht klischeehaft geraten sind: sie die naive perfekte Unschuld, er der oberflächliche Weiberheld, dessen Womanizer-Image beim Lesen lange Zeit seine besseren Persönlichkeitszüge überdeckt hat.

Mein Fazit: Diesmal ist Armentrout der große Wurf leider nicht gelungen. Syd und Kyler sind zwar süß zusammen und die Chemie stimmt eindeutig, aber ich hätte mir einfach noch einiges mehr Drumherum gewünscht. So war "Frigid" zwar eine schöne und knisternde Lektüre für zwischendurch, hat aber nicht so viel Eindruck bei mir hinterlassen wie ihre anderen Bücher.



1 Kommentar:

  1. Huhu,
    da habe ich ja nichts verpasst - wäre jetzt auch nicht mein Beuteschema gewesen.
    LieGrü
    Elena

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