Unter dem Vampirmond - Versuchung - Eher lala, hat aber Potenzial

Zwei Brüder. Der Eine will ihre Liebe. Der Andere ihr Blut.

Als Alice nach einer Disconacht dem gutaussehenden Jack begegnet, spürt sie sofort eine magische Anziehungskraft zwischen ihnen. Und auch Jack scheint es so zu gehen, denn  fortan verbringen sie jede freie Minute miteinander. Auch Jacks Familie ist hellauf begeistert von dem jungen Mädchen. Nur einer nicht - Jacks Bruder Peter, der Alice mit so einem Hass begegnet, dass es ihr fast die Sprache verschlägt. Was sie nicht ahnt: die beiden sind Vampire. Während der eine sich nach ihrer Liebe sehnt, verspürt der andere einen unbändigen Durst nach Alice Blut. Und Alice Gefühle für die beiden bringt nicht nur sie in tödliche Gefahr...

 -----

Als "Vampire Diaries"-Fan der ersten Stunde entging mir natürlich nicht die Ähnlichkeit der Geschichte, die der Klappentext vermittelt. Aber bevor ich anklagend mit dem Finger zeigen und "Abgekupfert!" schreien wollte, hielt ich es für die beste Idee, mich selbst davon zu überzeugen, wie groß die Ähnlichkeit zwischen beiden Buchreihen ist. Zwei Vampirbrüder, der eine will ihre Liebe, der andere ihr Blut. Damit endet die Ähnlichkeit eigentlich auch schon. "Versuchung" erzählt nämlich eine völlig andere Geschichte. 

Alice trifft auf den gutaussehenden Jack und ist verblüfft, das ihm scheinbar jeder, den er trifft, an die Wäsche will. Nur Alice nicht. Und trotzdem kann sie nicht anders, als fortan jede freie Minute mit ihm zu verbringen. Doch wieviel Zeit sie auch mit ihm verbringt, Jack bleibt ein Mysterium für sie. Woher weiß er beispielsweise scheinbar immer, wo sie sich gerade aufhält? Oder wieso ist er so unglaublich stark und schläft den ganzen Tag über? Alice tappt erstmal lange im Dunkeln, woher Jacks ungewöhnliche Fähigkeiten kommen. Wie sie allerdings die Vermutung anstellen kann, er könnte ein Werwolf sein, aber den Schluss zum Vampir nicht ziehen kann, ist mir schleierhaft :-)

Ich muss gestehen, ich bin mir nicht so recht sicher, was ich von dem Buch halten soll. Das liegt einerseits am doch recht simplen Erzählstil dieses Erstlingswerks (abgesehen davon, welcher Song gerade im Radio läuft sind Hocking detaillierte Schilderungen scheinbar nicht so wichtig; beilspielsweise haben Jack und Alice einen Autounfall, der total kurz auf einer Seite abgehandelt wird und eine Minute später überhaupt keine Rolle mehr spielt) und an Alice' Charakter. Als siebzehnjähriges Mädchen ist sie zwar schon reifer als ihre beste Freundin Jane, die sich nur für Jungs, Saufen und Partys interessiert, aber trotzdem konnte ich oftmals nur den Kopf darüber schütteln, wie naiv und kindisch sich Alice benimmt. Als Alice Jack's Familie begegnet, wird diese sofort zu ihrem Lebensmittelpunkt und sie kann sich nichts anderes mehr vorstellen, als ständig bei ihnen zu sein: 

"Und ich wusste, selbsst wenn bei ihnen zu sein bedeutete, sterben zu müssen, würde ich sie dennoch weiterhin besuchen, weil es schlimmer für mich wäre, ohne sie zu leben." 

Gerade solche Sätze sind es, die mich genervt die Augen verdrehen lassen und mir zeigen, wie unrealistisch und verklärt die Gefühle dieses Mädchens sind. Aber gut, auf solche Mädchen trifft man in Jugendromanen oft, also denken einige Mädchen vielleicht tatsächlich in solchen Absolutismen. Aber ganz ehrlich, zu diesem Zeitpunkt wusste Alice noch nicht mal, dass sie alle Vampire und daher gefährlich sind, sondern nur, dass Peter sich stark zusammenreißen muss, um ihr nicht wehzutun. Hat dieses Mädchen denn keinen Selbsterhaltungstrieb? Und selbst als er versucht, sie zu erwürgen, kann sie doch nur daran denken, wie gut sich sein Körper anfühlt, als er sich dabei an sie drückt. Hallo?!

Alice Besessenheit von Peter ging mir doch ziemlich auf den Keks und an dieser Stelle habe ich mir oft gewünscht, die Geschichte würde aus einer anderen Perspektive erzählt werden. Denn die Geschichte an sich kann einen schon durchaus fesseln. Alice verliebt sich langsam in Jack, kann aber auch die intensive Anziehungskraft zu Peter nicht verleugnen. Und das bringt sie in größte Gefahr. Woran das liegt, möchte ich hier nicht verraten. Allerdings braucht die Handlung schon etwas, bis es spannend wird, was daran liegen mag, das dies hier nur der Auftakt zu einer vierbändigen Serie ist.

Mein Fazit: Auch wenn ich hier viel rumkritisiert habe und Hocking mit "Unter dem Vampirmond - Versuchung" ein eher entwicklungsbedürftiges Erstlingswerk geschrieben hat,  hat die Geschichte doch durchaus Potenzial. Und das liegt vor allem im Konflikt zwischen den beiden Brüdern. Die Entwicklungen zum Ende hin versprechen auf jeden Fall einen verheißungsvollen Nachfolger.

Unter dem Vampirmond - Versuchung - Amanda Hocking
Broschiert: 320 Seiten
Verlag: cbt (3. Oktober 2011)
ISBN-10: 3570161358

Preis: 12,99 Euro 

Willis Fazit:




Ich bedanke mich herzlich beim cbt-Verlag für das Rezensionsexemplar! 

Du willst wissen, wie es ausgeht? Hier wird das Ende verraten (zum Lesen markieren):

Nachdem Peter von einer Geschäftsreise zurückgekommen ist, lässt sich Alice von ihm beißen, um seinen und ihren Qualen endlich ein Ende zu bereiten. Scheinbar will Alice sterben. Sie wird jedoch gerettet und die Familie beschließt, dass Peter fortgehen muss. 

1 Kommentar:

  1. Hmm...wie ich mir schon gedacht habe, die Geschichte ist nichts für mich. Mich nervt diese Bessenheit der Protas immer total, dass ist mir zu extrem und überhaupt nicht romantisch. ^^

    AntwortenLöschen

Für die erforderliche Zuordnung des Kommentars werden personenbezogene Daten von dir gespeichert, nämlich Name, E-Mail und IP-Adresse. Durch das Absenden des Kommentars erklärst du dich hiermit einverstanden.